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Montag, Dezember 17, 2007

Verwaltungsgebäude und Herbergen ...

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… machen diese Ansiedlung aus - oder so ähnlich.
Nicht, dass uns die größere und ältere Schwester dieses jungen (1985 gegründeten) Ortes auf den Geist gegangen wäre, doch war uns daran gelegen, eine frühe Überdosis El Calafate zu vermeiden und uns für dort noch paar nette „events“ vor dem Sprung in den Süden aufzuheben.

So führte uns eine Busfahrt nach Norden (endlich wieder von Wanderfreaks frequentiert) durch eine recht hügelige Pampa mit disneygerecht auftauchenden Guanacos und Kondoren, dem seit der Einmündung auf die Ruta 40 ständig näher kommenden gezackten Massiv des Fitz Roy und einem „roadhouse“, in dem ein Kälbchen, das erst noch ein richtiger Bulle werden möchte, nebst seinem Kumpel, einem flauschigen Babyguanaco, durch Küche und Gastraum stromerte und an jedem ausgestreckten Finger nuckelte.

El Chalten wirkt wie eine Wild-West-Stadt im Oberammergau.
Lange vor der ersten Bauordnung gab es viel Platz und einige Desperados, die ihren Traum von Schöner Wohnen je nach Portefeuille in Stein, Holz oder Blech verwirklichten. Die Baufluchten richteten sich damals nach Sonnenstand oder Windrichtung.
Derzeit betoniert man die Gehwege der noch ungeteerten Straßen um die Anwesen herum. Bevor auch der letzte „Damm“, teilweise breit genug, um einen Achtspänner wenden zu lassen (westernmäßig eben …) versiegelt ist, pfeift einem der Wind den patagonischen Staub in die Poren und lässt nach der Dusche jedes Handtuch vom weißesten Weiß seines textilen Lebens träumen.

Bevor wir jedoch in die Stadt einreiten durften, (nein, nein, den Colt konnten wir behalten) wurden wir busladungsweise vom örtlichen Ranger über die dos and donts im Nationalpark sehr unverblümt gebrieft („Belehrung über …“ würde in manchen Klassenbüchern auftauchen). Gemerkt haben wie uns, dass wir unseren Dünnpfiff (vor dem uns Montezuma bisher bewahrt hat) nicht unbedingt in den für die üblichen Zwecke aufgestellten Chemieklos zu verrichten haben - wenn es zeitlich (weil notfallmäßig) eng werden sollte. Allerdings wäre unser Schiss raubtierartig zu verscharren und Hakle 3-lagig in der Plastiktüte mit nach Hause zu bringen – oder sollte es umgekehrt sein …


Weder die Plastiktüte noch Hakle waren auf der Wanderung zum Lago Torre gefragt, dafür physische Standfestigkeit. Auf wunderschön geführten Pfaden ging es durch Wiesen voller Frühlingsblumen und Weihnachtshasen, durch Niroswäldchen an sonnigen Bergflanken entlang und über Endmoränen bis zum Gletschersee. Hier pfiff es wie der Teufel aus allen Löchern, und am Ufer verwehte es Barbara in die eiszeitliche Landschaft. Der Blick auf den Gletscher aus zusammengekniffenen Augen und vor allem die gebückte Haltung, dem Sturm zum Trotz, erinnerten ein wenig an gewisse Ausführungen des Rangers …

„In der Zivilisation“ entschädigten ein wohl sortierter „bottleshop“ und ein gut geheiztes, anheimelndes Zimmer unterm Dach (fast so wie zu Hause) für die Eigenheiten der Witterung …



(paar Eindrücke von
El Chalten)

(Fotos zur
Lago Torre Wanderung)

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