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Freitag, November 02, 2007

Wolken ziehen auf - ...

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… wir ziehen weiter.

Über der Vulkankette steht bereits seit dem frühen Morgen eine fast geschlossene Wolkendecke. Zum Glück zieht sie nicht weiter; doch dimmt ein leichter Schleier die Sonne. Mit dem recht starken Westwind zusammen, der Sand und Staub aus der Wüste mitbringt und hier durch die ungeteerten Straßen in die Augen von Einheimischen wie Reisenden treibt, sinken die Temperaturen (auf 25 Grad …) – Zeit also, um die Hotelrechnung zu begleichen …

Der Betrag treibt uns, wie der Wind, die Tränen in die Augen und weckt Erinnerungen an Nachwendetage auf dem Darß, als die ostdeutschen Wirtsleute mit dem westdeutschen Begriff „Gast“ noch nichts anzufangen wussten. Nicht, dass wir hier hätten renovieren müssen, um aufgenommen zu werden, auch waren die Betten bereits bezogen und Klempnerarbeiten, anders als von den Werg Tätigen, werden von uns nicht erwartet. Doch den Mülleimer leeren, mal durchs Privatbad wischen, die Handtücher wechseln oder gar die Betten machen, hätte den hiesigen Wirtsleuten schon gut angestanden, kassieren sie für das Quartier doch schließlich den gleichen Betrag, mit dem wir uns in Iquique einen Vier-Sterne-Palast leisten konnten. Hochburg auch chilenischer Touristen eben, die alle die katholischen Feiertage nutzen und seit Mitte der Woche frei haben oder machen, alle, bis auf den Mann im „Grader“, der das Wellblech aus den Dorfstraßen nimmt …

Dennoch hat es uns hier, ebenso wie damals auf dem Darß, saugut gefallen und wir verstehen Latinos wie Gringos, die es ob der grandiosen und überwältigenden Umgebung hierher zieht – auch wenn uns die indigene Großmutter mit ihrem Enkel auf der Plaza irgendwo Leid tut …


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