Wirkte ...
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… Huaraz wie ein gemütliches, etwas verschlafenes Provinzstädtchen, dessen Leben stark geprägt war vom Trekking- und Alpintourismus, so vermittelt Huancayo den Eindruck einer sehr geschäftigen Verwaltungsmetropole, in der sich die wenigen Fremden auf der Durchreise verlieren.
Hier gibt’s zwar kein „Heimat“museum, dafür einen Erzbischof und traffic jam, eine Straße voller Bankhäuser, mehrere Zeitungsredaktionen und eine deutlich stärkere Polizeipräsenz. Die Preise fürs Bier, den Espresso und den Pisco Sour sind gleich niedrig, Touranbieter dünn gesät. Internetcafés und Holzkohlegrills halten sich zahlenmäßig in etwa die Waage, Bergwanderausrüster sucht man hier vergeblich – Eisenwaren werden häufiger gebraucht.Ebenso wie Schreibwaren – hier trägt jeder zweite eine Aktentasche, einen Block oder zumindest einen (Schul-) Rucksack. Gerade mal zur Mittagszeit wirkt die Stadt weniger bevölkert – die locals ruhen auf den Bänken der Plaza. Vor allem abends jedoch sind die Straßen „schwarz vor Menschen“. Doch gibt’s nirgendwo hektisches Gewusel oder lautes Gehezte. Die Menschen scheinen unaufgeregt dem nachzugehen, dem sie nachzugehen haben. Sie sind ausgesprochen höflich, bieten unaufdringlich ihre Hilfe an, wenn mensch das Restaurant aus dem Reiseführer nicht auf Anhieb findet und ziehen sich unbeleidigt zurück, sobald signalisiert wird, dass man alleine klar zu kommen gedenkt. Das Herkunftsland Alemana erhöht die persönliche Kreditwürdigkeit deutlich.
Selbstverständlich recherchiert man nach aktuellen Telefonnummern, nachdem sich die gedruckten als überholt erweisen. Von einer herzlichen Bevölkerung zu sprechen wäre etwas übertrieben, doch von einer ausgesprochen freundlichen, die keine Mühe scheut, zu helfen, trifft den Kern.
(Fotos von Huancayo)
(Fotos aus der Umgebung)
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